Concerts and Tours Feedbacks

Weitere ausgewählte Stimmen über das Schaffen von Yang Jing finden sie UNTER DIESEM LINK: WWW.YANGJINGMUSIC.COM

Dazzling possibilities - European Chinese Ensemble

European Chinese Ensemble _A concert in Fribourg

by Dominique Dreyer, Fribourg, 9th of October, 2017

On the 29th of September 2017, the European Chinese Ensemble, founded, inspired and led by the internationally well-known pipa player Yang Jing, had the first concert of their new program in Fribourg. With the support of the Groupe de Fribourg of the Swiss-Chinese Society (section romande), the concert attracted an interested and mixed audience where one would find Chinese students and researchers at the University of Fribourg as well as people young and old from Fribourg and Lausanne.

The main theme of the repertoire was “moonlight”, which inspired poets as much in China and in Europe, but which reminded us as well that the Mid-Autumn Festival is a major event in Chinese culture. What enhanced further the interest of this concert was the creation of a work composed specially for this Ensemble by the well-known Fribourg composer Laurent Mettraux. So, not only did we hear a Chinese composer (by which I mean Yang Jing, now a Swiss national but brought up in the Chinese musical tradition) bringing China and the West together, but also a Swiss brought up in the western tradition finding inspiration in China’s culture. Mettraux’s musical language is thoroughly contemporary, but his inspiration comes from the lyrics of Chinese poems that are deeply embedded in Chinese culture and are common knowledge to most Chinese.

The instruments forming the Ensemble produce an interesting “sound”. The marimba is unusual in such a set up, but it did balance the pipa, the cello, the flute and the soprano very well. The soprano did a very good performance, managing to sing the Chinese words of the lyrics very clearly and very expressively. Yang Jing is, as could be expected, the real backbone of the whole concert, playing with equal musicality three traditional Chinese instruments, and providing a solo of pipa that displayed with brio the dazzling possibilities of this instrument.

The variety of the program, the high quality of the music and of the performers as well as the creative inspiration of the works, all these concur to make of this concert not only an interesting experiment of “East meets the West” or “West meets the East”, but a truly purely cultural and musical enjoyment. One can only hope that the European Chinese Ensemble will go on following this path in future tournées.

Fribourg European Chinese Ensemble

 

 

Neue Klangwelten zwischen China und der westlichen Welt

Kulturnachrichten aus Aarburg

von Michael Schneider (09.10.2017 Heidelberg)

Der Clash der Kulturen findet in Aarburg nicht statt.
Musikalische Integration des uns so Fremden geschieht hier am Tatort im Bären-Saal im Städtli am Samstag den 7. Oktober.

China ist sehr weit weg. Weit entfernt von der Schweiz, geographisch gesehen. Aber auch in unseren Köpfen ist die wohl älteste Kulturnation unseres Planeten Äonen von uns entfernt.

Das European Chinese Ensemble unter der Leitung der einzigartigen Komponistin und Pipa Spielerin Yang Jing hat sich vorgenommen, Brücken zu schlagen, uns mit dem Fremden vertraut zu machen. 

Die von Laurent Mettraux komponierte und dirigierte Uraufführung, drei Miniaturen für das gesamte Ensemble, verdeutlichten eindrucksvoll die musikalische Suche nach einem " chinesischen " Stil in der Neuen Musik. Der ist bei Einbeziehung ethnischer Instrumente ( Pipa, Guqin, Guzheng ) schon durch den ganz eigenen und anderen Klang-Charakter gegeben. Dazu ergänzend entwickelt Mettraux, wie auch die Komponistin Yang Jing ganz neue Spieltechniken für die westlichen Instrumente. 

So wird die Flöte, bei uns ein technisch hochgerüstetes System von ausgefeilter Klappentechnik, sehr gefordert. Sie muss die Naturklänge und Slurs einer ethnischen Bambusflöte, z.B. der Dizi imitieren. Diese hat neben dem Blas und sechs Grifflöchern noch ein weiteres Loch, das " mokong ", eine Membran, die ein nasal summendes Geräusch erzeugt.

Ähnlich neue Herausforderungen hat das Cello zu bewältigen. Das uns vertraute klassische Vibrato gilt hier als Stilbruch. Erleichtert wird dem Streicher die Vibrato- Dosierung durch den Charakter chinesischer Melodiengebung. Eine sehr herausfordernde Spieltechnik verlangt Yang Jing vom Cellisten. Doppelgriffige Obertonpassagen mitten im endlosen Universum in Richtung Griffbrettende. Das diabolische daran: zwischendrin darf er sich auf den tiefen Tönen der C-Saite tummeln.
Sozusagen ein Hoch-Tief Dialog ohne doppelten Boden.

Es geht dem Ensemble nicht nur um den Import des Fremden. Verbunden werden soll, was scheinbar nicht zusammen passt: Neue Musik, Schweizer Jodler, Romantische Alpenklänge, eine scheinbar wahnsinnig gewordene Sängerin, die sich nur noch schreiend artikulieren kann, während sie eine chinesische Trommel malträtiert.

Hinter ihr befindet sich ein - gefühlt - drei Meter langes Marimbaphon. Vier Schlegel sehen die Tatort-Hörer als Marathon Event auf und ab schweben. 
Kurzer Zwischenstopp auf einer Trommel und zwei Woodblocks, dann geht es weiter auf den Klangwolken der sonoren Breitband Röhren-Orgel - ein anderes Wort für Marimbaphon.

Aber das ist noch nicht alles. Omnipräsent: die Flötistin. Filigran umspielt ihr Part das turbulente musikalische Geschehen. Sie wünscht sich mehr Aufmerksamkeit? Dann singt sie in die Flöte, erzeugt multitonale Klänge, da staunt sogar der Fachmann.

Und dann geht der Vorhang auf: der Cellist macht sich bemerkbar. Yang Jing hat ihm schwindelerregende Soli geschrieben. Das fällt auf, weil das Cello oft sehr präsent ist, aber diese Momente sind nicht nur ein Ohrenschmaus. Sie sind: der Hingucker. Augenakrobatik für das Publikum.

Und nun ist die Rede von der Königin dieses Abends: Yang Jing.
Virtuosin auf der Pipa und alles was sich „ chinesisches „ Instrument nennt. Sie kann komponieren. Sie komponiert neue Klangwelten zwischen China und der westlichen Welt.

Sie hat die phänomenale Gabe, westlichen Klang zu suggerieren, während sie mit ihrer Pipa ebenso latent wie dominant das musikalische Geschehen mit chinesischen Klangwelten untermauert.
Ein Madrigal des Renaissance Komponisten Giulio Caccini wird mit einem Pipa Intro zu einem chinesisch anmutenden Liebeslied. 
So vermischt sich an diesem Abend der Clash der Kulturen - zweier Kulturen - zu einem einmaligen Erlebnis. Amors Pfeil der Liebe zur Musik trifft alle an diesem Tatort mitten ins Herz.

Zu guter letzt noch eine Ode an die Sopranistin Viviane Hasler:
Unglaublich: eingesprungen für eine erkrankte Kollegin hat sie in sehr sehr kurzer Zeit das Programm „ inhaliert „ und auch noch schnell, non chalant sozusagen ein Lied auf Chinesisch gelernt.

Gibt es eine Steigerung für noch besser ?
Dem Verfasser dieses Artikels gehen die Worte aus. 
Der sagt an dieser Stelle nach drei Zugaben, einem vollen Saal und einem begeisterten Publikum ganz einfach: Danke.

Die Mitwirkenden dieses Samstag Tatorts sind: 

Yang Jing - Pipa, Guqin, Guzheng
Viviane Hasler - Sopran
Marina Tantanozi - Flöte
Alexander Kionke - Violoncello
Angela Koeck - Marimbaphon, Perkussion 

 Aarburg concert

 

 

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